Schock! Schockformen und Tipps aus der Praxis

Schock ist ein dramatisches und lebensbedrohliches Krankheitsbild. Aus einer Vielzahl von Ursachen führt Schock zu einer Mikrozirkulationsstörung und verminderter Sauerstoffversorgung von Organen.

Doch wie kann man verschiedene Schock-Ursachen unterscheiden und welche Tricks gibt es aus der Praxis?

Wie erkennt man Schock?

Klassisch: Hypotonie und/oder Tachykardie.

Aber auch: Unklarer Kollaps, Vigilanzänderung oder -minderung, verlängerte Rekapillarisierung, besonders auch „Mottling“ und erhöhte Atemfrequenz (siehe auch unser Video zum Thema „Atemfrequenz und Mottling), Laktaterhöhung, Oligurie

 

Es gibt vier „große“ Schockformen (oft auch überlappend):

  • Kardiogener Schock (z.B. Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, Rhythmusstörungen)
  • Hypovolämer Schock (z.B. Volumenmangel (Blut, Flüssigkeit))
  • Distributiver Schock (z.B. Sepsis, Anaphylaxie)
  • Obstruktiver Schock (z.B. Spannungspneu, Lungenembolie, Perikardtamponade)

Subformen:

  • Toxischer Schock (a.e. kardiogen und/oder distributiv)
  • Endokriner Schock bei Addison-Krise, im Verlauf bei thyreotoxischer Krise (a.e. kardiogen und/oder distributiv)
  • Neurogener Schock (distributiv, teils mit massiver Bradykardie)

Tipps und Tricks:

  • „Schock-Sono“ (z.B. RUSH-Protokoll)
  • BGA mit Laktat
  • „passive leg raise“
  • Push Dose Pressors (siehe unser Video)

Therapie:

  • Grundproblem behandelnd (Strom, Intervention, OP, Blut, TXA, Blutstillung)
  • Volumentherapie probatorisch 500ml Ringer „volume challenge“
  • Katecholamintherapie: Push Dose Pressors, dann Noradrenalin
  • Ggf. Intubation und Beatmung

Weiterführende Literatur und Artikel:

Autor: Martin Fandler

I like EM, critical care, prehospital EM, medical education and #FOAMed too.

2 Kommentare zu „Schock! Schockformen und Tipps aus der Praxis“

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