Möchten Sie, dass wir alles tun? – Short

Therapieziele festzulegen fällt uns oft nicht leicht. Gerade in der Kommunikation mit den Angehörigen kann man hier viel falsch machen. Der beliebte Satz: “Hätte er/sie noch ALLES gewollt?” hilf dabei wenig.

Philipp spricht diese Woche über die adäquate Vermittlung von Therapielimitierung und Palliation.

Wer sich für das Thema Palliativmedizin im Kontext der Notfallmedizin interessiert, der kann sich auf unsere Live-Session mit Dorothea Hempel auf dem DINK freuen. Die Videos werden natürlich auch hier auf der Website erscheinen!

Wie die rechtlichen Bedingungen aussehen, haben wir in einem älteren Video schonmal besprochen.

Autor: Philipp Gotthardt

Ich bin begeisterter Notfallmediziner aus Nürnberg. Ich arbeite in der Notaufnahme, Intensivstation und als Notarzt sowie ärztlicher Dozent und versuche mich mit Nerdfallmedizin an der FOAMed Welt zu beteiligen.

5 Gedanken zu „Möchten Sie, dass wir alles tun? – Short“

  1. Mein CA hat mir mal gesagt, dass wir nicht dar fragen müssen, da die Angehörigen dann sich verantwortlich fühlen, sonder selbst entscheiden, ob die Prognose irgendwie gut ist. Und er hat immer selbst “DNR” auf den Kurven beschrieben, und fragte mich immer, warum habe ich es nicht gemacht. Das wollte ich nicht selbst machen, weil trotz vielleicht ethich richtig – ob das gesetzlich richtig ist – habe ich Zweivelln.

    Aber wenn CA nimmt die Verantwortung, dann gut.

  2. Hallo,
    erstmal, super Blog, tolles Format, dickes Lob.
    Zu dem Video: Kommunikationstechnisch ist der beschriebene Weg zwar gut (gerade, die Angehörigen erzählen zu lassen!!), aber mir fehlte ganz klar (das muss man als Ärztin so “moderieren”): Was hätte der Patient gewollt? – es geht ja nicht darum, kann sich der Angehörige vom Patienten lösen – sondern, wie war der Patient drauf, was waren seine Wünsche? Da sind gerade die Alten oft sehr, sehr klar im Vorfeld! – bin/ war eher im Bereich (Akut-) Geriatrie/ Palliativmedizin tätig, da hat man viel Gelegenheit, diese “Lebensende”-Gespräche zu führen. Und ich kann nur alle ärztlich tätigen Menschen ermuntern, falls möglich vor Eintreten einer “absoluten” Notfallsituation solche Gespräche zu führen. – 99% der Gespräche, die ich mit (und ohne) Intensivmedizinern mit Angehörigen bzgl Therapielimitierung geführt habe, führten im Konsens aller in Richtung Palliation. – Ganz, ganz wichtig, wie von dir beschrieben, das Anbieten eines (palliativen) Konzepts! Gerade nach der mega-engmaschigen Intensivstationsbetreuung ist die Vorstellung “die tun jetzt nichts mehr für meinen Angehörigen” ganz furchtbar.

    1. Vielen Dank! Super Impuls mit dem ich dir vollkommen zustimme. Ehrlich gesagt würde ich bei Aufnahme über einem gewissen Alter solche Gespräche verpflichtend für Ärzte in die Aufnahmeuntersuchung einbinden. Wenn ein Mensch über 85 Jahre alt ist und noch nie bezüglich seiner Vorstellungen zum letzten Lebensabschnitt befragt wurde, dann ist das eigentlich schade.

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