Tranexamsäure ist in aller Munde – aber welcher Patient profitiert wirklich und wo haben wir falsche Hoffnungen gehabt?
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In welchen Indikationen sollte Tranexamsäure gegeben werden? RebelEM haben sich das Thema genauer angeschaut. Hier das kurze und knappe Ergebnis:
Trauma – Klarer Überlebensvorteil bei Gabe in den ersten drei Stunden (danach nur bei nachgewiesener Hyperfibrinolyse)
Hämoptysen – klarer Nutzen durch Inhalation von vernebelter Tranexamsäure
Nasenbluten – klarer Nutzen von Tamponade der Nase mit TXA getränkter Gaze
Tonsillektomie Nachblutung – klarer Nutzen von vernebeltem TXA
Gastrointestinale Blutung – Überlebensvorteil vielleicht bei schwersten Blutungen, insgesamt aber kein signifikanter Vorteil
Spontane intrakranielle Blutungen – kein Vorteil durch Tranexamsäure
Postpartale Hämorrhagie (PPH) – schwierige Datenlage, insgesamt kein evidenter Vorteil.

Zusammenfassend ist das Risiko einer Gabe von TXA eher gering, allerdings muss auch der Nutzen realistisch eingeschätzt werden. Das vermeindliche “Wundermedikament” hat klare Grenzen und vorallem bei schwerem Trauma oder topischer Gabe einen evidenten Stellenwert.
LINK DER WOCHE (rebel.em)