Nerdstuff: Intensivtherapie am Lebensende…

Man kennt das, Patienten werden trotz schwerer und terminaler Erkrankungen auf Intensivstationen aufgenommen.Teils aus Mangel an Alternativen mit geeigneter Versorgungsstruktur, teils aus Angst der Notärzte eine Therapielimitierung bereits präklinisch festzulegen oder mangels Informationen.

Eine aktuelle Studie aus dem Ärzteblatt hat dieses Thema systematisch untersucht.

Wir fragen uns, wo das in der alternden Gesellschaft enden soll. Oft wird die angebotene Therapie den eigentlichen Bedürfnissen des Patienten nicht gerecht.

Tatsächlich wird die Frage einer Sinnhaftigkeit von Hospitalisierung im Alter offensichtlich aber auch zu selten im Vorfeld geklärt.

Sicherlich ist eine palliativmedizinische Versorgung bei entsprechender Indikation auch auf einer Intensivstation sinnvoll und notwendig.

Wir müssen uns aber als Gesellschaft sicherlich künftig die Frage stellen, ob wir weiter intensivmedizinische Ressourcen ausbauen und große Kosten erzeugen möchten, oder eine Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens und dem Wunsch terminal erkrankter und älterer Menschen in der Gesellschaft noch intensiver anstoßen sollten.

Interessant ist die Studie in jedem Fall – wir sind Gespannt auf eure Meinungen. Schreibt uns doch einen Kommentar!

Autor: Philipp Gotthardt

Ich bin begeisterter Notfallmediziner aus Nürnberg. Ich arbeite in der Notaufnahme, Intensivstation und als Notarzt sowie ärztlicher Dozent und versuche mich mit Nerdfallmedizin an der FOAMed Welt zu beteiligen.

Kommentar verfassen