Eine gute Vorbereitung ist halbe Miete. Das gilt auch für die Intubation und der Spruch „Resuscitate before you intubate“ sollte allen Notfallmedizinern bekannt sein. (Übersetzt etwa: „Kreislaufstabilisierung vor Narkose/Intubation“)
Dazu hat für uns auch lange die voll aufgedrehte Infusion gezählt – dem Patienten einen Volumenbolus mitgeben, damit der Blutdruck unter Narkose stabil bleibt..
Der PREPARE Trial hat den Volumenbolus vor Intubation bei Intensivpatienten untersucht und ernüchternde Ergebnisse gezeigt: Katecholamine sind besser, blinder Volumenbolus nicht vorteilhaft.
Was manchen wundert, macht bei genauer Betrachtung durchaus Sinn – in sämtlichen Studien zu „blindem“ Volumenbolus konnte kein Vorteil gezeigt werden. Nur etwa die Hälfte unserer Patienten sind überhaupt volumenbedürftig.
Was also nun tun, welches Fazit bleibt für uns Notfallmediziner?
Volumen braucht der Patient mit Volumenbedarf, das ist aber nicht JEDER Patient und die Einschätzung bleibt schwierig. Hinweisend kann der einfach durchzuführende Leg-Raise-Test sein. Der Stellenwert einer guten Beurteilung des Volumenstatus muss also betont werden. Gleichwohl ist genau diese Beurteilung in der Praxis oft sehr schwer (insb. ohne Ultraschall/invasive Überwachung) und ein bisschen die „Gretchenfrage“ moderner Kreislauftherapie.
Insgesamt sollte ein großes Augenmerkt auf den Katecholaminen liegen. Diese sollten idealerweise als Perfusor bereits angelaufen sein und einen Zielblutdruck von ca. 140mmHg syst. (oder 90mmHg MAP) erzielen. Dabei muss an eine möglichst konstant laufende Trägerlösung gedacht werden.
Das ist nach unserer Kenntnis die aktuell beste Therapie der Hypotonie im Rahmen von Narkoseeinleitungen. Zudem sollte natürlich auch auf eine möglichst „kreislaufneutrale“ Narkose geachtet werden.
Also Katecholamine first – Volumenbolus nur für die Patienten, die es auch brauchen.