Intubieren wird ja manchmal gerne als eine der Haupttätigkeiten der Notfallmedizin dargestellt. In der Praxis ist die Intubation sowohl in klinischer und auch präklinischer Notfallmedizin eher selten. Daher brauchen wir optimale Bedingungen und optimale Tools für diese Prozedur.
Das Videolaryngoskop hält seit Jahren Einzug in Schockräume und Rettungswägen – wir finden vollkommen zurecht.
Tatsächlich bemängeln die alten Hasen aber manchmal, dass Sie mit den Videolaryngoskopen nicht geübt seien und pochen auf konventionelle Laryngoskope. Das ist auch nachvollziehbar, denn die optimale Anwendung braucht etwas Übung.
Wenn man aber weiß, worauf es ankommt, welche Besonderheiten es gibt und wo die Vorteile liegen. Dann ist die Videolaryngoskopie sicherlich die Zukunft.
Hier ist daher ein toller (schon etwas älterer Artikel) von FOAMina
Wir hoffen sehr, dass bald flächendeckend die Rettungsmittel mit Videolaryngoskopen ausgestattet werden und entsprechende Hilsmittel wie Bougies vorgehalten.
Was denkt ihr dazu?
Hallo
Ich habe im letzten Intubationsversuch auch deutlich Schwierigkeiten auf Grund von “beschlagen” gehabt, endete letztlich in der normalen Intubation, da ich nichts sehen konnte. Daher meine Frage: Wie kann ich das Beschlagen verhindern? Könnt ihr mir einen Tipp geben?
Liebe Grüße Lars
Es gibt Antibeschlag Tropfen, die sind bei Bronchos breit eingesetzt und klappen auch bei VL super! 😊👍🏻
Laryngoskop früh einschalten und damit die Optik etwas erwärmen (funktioniert beim Storz gut)
alternativ und zusätzlich Antibeschlagmittel (z.B. fürs McGrath)
Kann ich dieses Antibeschlagmittel irgendwo erwerben? Bin in der Arztpraxis tätig; könnte alternativ mal im KH fragen, wenn ich als Notarzt dort vorbei komme.
Hallo, erstmal ein riesen Kompliment an Euch und Eure Arbeit. Es braucht sehr viel Zeit, Motivation,Energie und nicht zuletzt viel Verständniss bei Familie und Freunden! Vielen Dank dafür!
Dr. Klaus Fessele macht das ebenfalls ganz toll!
Ich bin seit über 25 Jahren, jetzt als Notfallsanitäter, im Rettungsdienst tätig.
Unter anderem seit 20 Jahren auf dem Rettungshubschrauber CH. 10 und schaue auf über 13000 Einsätze alleine auf dem RTH zurück.
Ich kenne also noch die Zeiten ohne Larynxtubus/Maske, Videolaryngoskop usw.
Es gab einige Einsätze die einem mehr als nur die Schweißperlen auf die Stirn getrieben haben!
Da gab es wirklich einige “wilde Sachen”!
Wir haben auf unserem RTH seit einigen Jahren bereits ein Videolaryngoskop und möchten nicht mehr darauf verzichten.
Es wurden verschiedene Modelle getestet und letztlich hat sich für uns gezeigt, das ein Modell mit “normalen” Mcintosh Spatel, am besten geeignet ist.
Es braucht wenig Umstellung und bei Ausfall der Optik (Blut, Erbrochenes…), kann man konventionell weiter machen.
Einer der großen Vorteile der Videolaryngoskopie ist, das man den Intubierenden wesentlich besser unterstützen kann, da man selbst sieht wie es “da drin” aussieht!
Nur sehr selten sind besondere Spatelformen notwendig! (X.Blade, D-Blade usw)
Damit macht man sich das Leben oft nur schwer weil der Winkel einfach zu steil wird.
Alles in allem muss man einige wenige pitfalls kennen, wie z.B. anti Fog, gerade jetzt wenn es kalt ist. Aber dann möchte man die Videolaryngoskopie nicht mehr missen.
Wir haben uns auf dem RTH entschieden grundzätzlich sofort mit dem Videolaryngoskop zu intubieren!
(“Trotz”) ausschlieslich Anästhesie Facharzt Besetzung.
Warum erst im zweiten Versuch nehmen?
Aus meiner Sicht gibt es nur 2 Gründe kein Videolaryngoskop zu nehmen.
1. Man hat keines.
2. Das eigene Ego. Wobei das dem Patienten wohl nicht helfen wird!!
Viele Grüße und macht weiter so!
Bernd Sonntag
Vielen Dank und von meiner/unserer Seite volle Zustimmung! 🙂