Wer kennt es nicht? Man schläft durch eine Fortbildung und überlegt, was man mit der ganzen verlorenen Lebenszeit machen hätte können… zum Beispiel ein Nerdfallmedizin-Video zum Thema “Präsentationen und Vorträge” schauen!
Einen guten Vortrag zu gestalten, ist gar nicht so schwer! Mit ein paar kleinen Tipps kann man die häufigsten Fehler vermeiden und auf der nächsten Fortbildung, an einem Symposium oder Kongress für Applaus und positives Feedback sorgen.
Tipp 1: Nicht gleich Powerpoint öffnen!
Zuerst drei wichtige Fragen klären (das geht auch oft gut in wenigen Minuten):
- Ziel & Zielgruppe: Was soll die Präsentation erreichen und wen spreche ich an?
- Botschaft: Welche Kernbotschaft soll sich mein Publikum mitnehmen und sich vielleicht auch noch nach einiger Zeit daran erinnern?
- Geschichte: Kann ich den Vortrag in eine Geschichte verpacken? Das kann ein einfacher, unkomplexer Fall sein oder auch eine “Dramaturgie”, die sich durch den Vortrag zieht. Denn: Menschen merken sich Geschichten!!
Tipp 2: Vorbreiten!
Vor dem Vortrag (gerade bei größeren Präsentationen, z.B. auf einem Kongress) unbedingt einige Punkte vorab klären:
- Was ziehe ich an bzw. wie trete ich auf? (Hängt von der Zielgruppe ab, man sollte sich aber möglichst wohlfühlen!)
- Wie ist die Technik vor Ort? Gibt es ein Mikrofon? Headset? Sehe ich meinen Vortrag auf einem Präsentator-Monitor?
Tipp 3: Fortbildungen sind keine Vorlesestunden!
Folien sollten keinesfalls überladen sein. KEINE GANZEN SÄTZE AUF DIE FOLIEN!
Software: Was man kann, was einem gefällt – ob Keynote, Powerpoint oder Prezi… oder sogar “nur” ein Flipchart.
Benutze schöne Bilder! Bilder können Geschichten erzählen oder verstärken.
Gute Quellen für freie Bilder (kein Copyright, meist keine Quellenangabe nötig):
- Pixabay (https://pixabay.com)
- Pexels (https://www.pexels.com)
- Unsplash (https://unsplash.com)
Nutze die “Leuchttischansicht” zur Übersicht!
Tipp 4: Nicht überziehen!
Egal wie toll deine Präsentation ist – überziehe nicht!
Die meisten Präsentationen sind nach langen Diensten oder in langen Kongressprogrammen. Die Zuhörerinnen und Zuhörer sind über gute Vorträge dankbar, aber auch über Pausen. Nimm dich nicht zu wichtig und respektiere dein Publikum und die Referenten/Referentinnen, die dir folgen und genau so ihre Redezeit verdient haben.
Tipp 5: Auf die Stirn schauen!
Wende den Rücken nicht (länger) dem Publikum zu. Blicke dein Publikum an, wenn du unsicher bist – dann schau ihnen auf die Stirn und lasse den Blick über das Publikum (oder deren Stirne 😉 ) schweifen.
Tipp 6: Vorbilder ansehen!
Wir haben viele Vorbilder, die geniale Vorträge halten – sowohl was die Bühnenpräsenz, Gestik, Mimik aber auch was die Foliengestaltung und die “Story” betrifft. Ein tolles Beispiel ist Cliff Reid (Sydney HEMS) mit seinem Vortrag “Making Things Happen“.
Spannende Tipps zu Vorträgen gibt’s auch von Ross Fisher (p cubed presentations) und auf deutsch auch von Sebastian Casu.
PS: Auch am heutigen (14.12.) Adventssymposium Notfall- und Intensivmedizin in Nürnberg konnte man beobachten, dasss immer mehr Referentinnen und Referenten ihre Präsentationen an Geschichten orientieren, schöne Folien gestalten und spannende, interaktive Präsentationen erstellen. Schön, das sich was bewegt! 🙂
Prima Tips, die auch professionelle Redner/Trainer/Dozenten häufiger beherzigen sollten. Danke dafür! Ein entscheidender Aspekt ist aber auch, dass der Redner auch zur Präsentation passt: Habe ich eigentlich keinen Bock auf die Präsentation, kenne mich in dem Thema nicht so wirklich aus, fühle mich unwohl vor einer großen Gruppe Menschen, wird auch zwangsweise die Präsentation nicht wirklich ankommen. Der Tip “Ihr müsst euch wohlfühlen” ist daher nicht zu vernachlässigen und sollte bei der Auswahl der Sprecher auch von Vorgesetzten bedacht werden.
Alles in Allem viele Aspekte, die zu beachten sind und ich würde mich sehr freuen, mehr zu dem Thema von euch zu hören und zu sehen.
Vielen Dank für das Feedback und den wichtigen Hinweis!
Hallo, Philipp und Martin, danke für die Tipps. Ich habe festgestellt, dass es hilft, den Vortrag zwei-, dreimal laut sich selbst vorzutragen – dann merkt man auch ganz schnell, wo die Story hakt und was fehlt bzw. was man nicht braucht. Und zum Thema Überziehen: ganz schlimm auf Kongressen, wenn der nächste darauf wartet zu reden. Elementare Höflichkeit!
Hallo,
Danke für die Tipps, einiges kenne ich auch schon! Wichtig ist auch bei Fragen die von den Teilnehmern kommen nicht aus den “roten Faden” vom eigentlichen Thema zu kommen.
– Hinweis der Link zur Prezi passt nicht –
Vielen Dank für das was hier anbietet! Unglaublich gut gemacht!
Lerne immer mehr dazu!
Selbst einigen Ärzten kann man, dank euer Infos, beeindrucken! – Stichwort Lewis-Ableitung
Macht weiter so!
LG
Vielen Dank! 🙂
Der Link ist korrigiert!