Das zweite Sonder-Nerdfallmedizin-Video zur aktuellen Krise. Gemeinsam mit den Pin-Up-Docs besprechen wir Details zu Beatmung von Covid-ARDS-Patienten, Organisation in der Notaufnahme und erste Erfahrungen von der Intensivstation.
Update 30.04.2020: Das von den PinUpDocs und Nerdfallmedizin erstellte “Basics Intensivtherapie bei COVID19” wurde von euch extrem oft heruntergeladen – vielen Dank für das tolle Feedback! Die Inhalte wie z.B. Beatmungseinstellungen sind extrem im Fluss. Wir nehmen daher das “Basisc” von unserer Seite herunter, da wir es nicht täglich aktualisieren können und um nicht Verwirrung bezüglich neuer Erkenntnisse zu stiften.
Bitte entschuldigt, an 3-4 Stellen im Video wird der Bildschirm kurz schwarz – der Ton läuft aber weiter. Das liegt vermutlich an der grenzwertigen Datenqualität weil das Internet bei uns allen aktuell nur mittelprächtig gut läuft.
Bleibt gesund und haltet zusammen!!
Viele Informationen gut zusammengefasst inkl. aktuell verfügbare Evidenz findet ihr auf Pin-Up-Docs.de.
Hey, super Beitrag, vor allem wo ihr schon eigene Erfahrungen machen konntet. Was mir nur nicht ganz schlüssig ist; wenn ich euch richtig verstanden habt argumentiert ihr Pro CT Thorax. Wieso? Mir ist schon klar, dass man die bilaterale Pneumonie besser erkennen kann als im Tho-Rö. Aber die Durchführung einer CT ist mit einen organisatorische. Mehraufwand verbunden, der in Hinsicht auf Infektionsprophylaxe schwer zu vertreten ist (meiner Meinung nach). Ich mein, man ist allgemein bemüht den Kontakt zum Patienten gering zu halten. Dies lässt sich euch in euren Beitrag so verstehen. Das ist konträr zu nem liberalen Einsatz des CT. Hier muss man einen potentiell hochsteckenden Patienten (sei er sportanatmend oder mechanisch beatmet) einmal quer durch die Klinik transportieren. Ich finde, so ein Einsatz muss schon sehr gut durchdacht und begründet sein und mit einer Therapieänderung verbunden sein. Die schwere des ARDS kann ich mit dem P/F gut abschätzen, und darauf beruht die Entscheidung ob Bauchlage oder nicht. Wenn ich jetzt nen COVID positiven Patienten habe muss ich damit rechnen, dass er eine bilaterale Pneumonie mit ARDS bekommt. Mir ist also der Mehrwert des CT nicht klar. Die meisten Differentialdiagnosen die ich mit CT ausschließen möchte könnte ich auch mittels Bedside Sono ausschließen (Erguss, Pneumothorax). Große Atelektasen erkenne ich auch mit Tho-Rö.
Ich mein, allgemein heißt es man sollte ein Expositionsrisiko minimieren. Hier gibt es Konzepte bei der Intubation und bei der BSK. Vllt steh ich auf den Holzschuh, aber wie gesagt – ich versteh das Konzept des liberalen Umgangs mit dem Thorax CT nicht ganz.
Auch der Mehrwert in der ZNA ist mit nicht ersichtlich. Letztlich muss jeder Patient der aktuell mit respiratorischen Symptomen mit Fieber hat als potentieller COVID Patient gesehen werden und wird sicherlich getestet. Welchen Mehrwert hat hier das CT?
Hi, uns ging es um den Einsatz als initiale Diagnostik bei allen potentiellen Patienten, denn wir müssen ja extrem liberal anfangs isolieren, von GI-Symptomatik bis hin zu Hyperglykämie, red. AZ (alles ohne Fieber), die meisten hatten aber im CT einen typischen Befund. Der Vorschlag war also eine Kombination aus “Corona-Labor” (speziell großes BB, CRP, PCT, LDH, ggf. D-Dimere, ggf. Troponin) und das CT. Das Problem mit dem “schnellen Abstrich” – selbst in großen Häusern mit PCR-Ergebnissen innerhalb von wenigen Stunden ist die Sensitivität nach aktuellem Stand eher so im Bereich 75%. Das CT-Thorax hat (zumindest bei Atemwegssymptomatik) meines Wissens nach eine deutlich höhere Sensitivität.
Logistisch klappt das aber nur gut, wenn ein CT de facto für Infekt-Patienten gesperrt werden kann.
Persönlich haben wir an meiner Klinik (Maximalversorger) mit diesem Vorgehen ziemlich gute Erfahrungen gemacht.
Großes Aber: Es muss natürlich lokal mit den Abläufen und den räumlichen und klinischen Strukturen funktionieren. Wie ist euer Ablauf in der Notaufnahme?
Super gemacht, tolle praktische Informationen! Genau mit solchen Aktionen müssen wir uns jetzt vernetzen – gerade weil das alles “neu” ist. DANKE 🙂
Hallo! Es ist ja Zeit für unkonventionelle Gedanken (und vielleicht bin ich als Pädiater auch da auch von der Neo vorbelastet): Kann man bei so knapper Lage der Schutzausrüstung nicht ggf. das gesamte Intensivbett nochmals folienisolieren, mit entsprechenden Eingriffen für Pflegemaßnahmen? Würde fast tippen, dass solche Designs vielleicht aus der Ebolabehandlung existieren, habe aber bei kurzer Googelei nichts dergleichen gefunden. Wenn wir jetzt schon die Autobauer anhalten, Beatmungsgeräte zu bauen…
Spannende Idee! Ein ähnliches Konzept ist z.B. die “Aerosol-Box” https://sites.google.com/view/aerosolbox
Das ist sicher auch schonmal hilfreich – ist soetwas schon im Einsatz?
Weißt du, ob es Sammelverzeichnisse für wie auch immer geartete Ideen gibt? Gesundheitsamt oÄ?
Habt ihr bei der zweiten Tabelle nicht die falsche genommen? Doch eigentlich High PEEP / Low FiO2?
Hey, vielen Dank fürs aufmerksame Durchlesen. Ist korrigiert!