Moritz hat wieder alles gegeben um euch schnell und übersichtlich alle wichtigen Fakten zur Thrombolyse als Infografik zu erstellen.

Diesmal gibt es sogar drei PDFs zum Download – die Dosierungstabellen sind für Alteplase (rtPA) mit 1mg/ml, 2mg/ml und Tenecteplase mit 5mg/ml – damit ihr jeweils spezifisch für euer Setting ausgerüstet seid!
Also unbedingt ausdrucken und aufhängen, teilen und speichern!
Bei Tenecteplase wird nach aktueller Literatur die Dosis von 0,25mg/kg als Bolus für die Thrombolyse von (Großgefäß-)Schlaganfall diskutiert. Mehr Infos u.a. hier (Stroke 2020) oder in den europäischen Leitlinien. CAVE: Eine Zulassung besteht hierzu in Deutschland nicht (off-Label use in individueller Eigenverantwortung!).
Update 2.5. 13:10 – Laufraten bei Perfusoren mit kleinem Rechenfehler – nun korrigiert. Danke an Daniel und Stefan!!
Update 2.5. 16:19 – Schema für Myokardinfarkt 6-12h (Alteplase) korrigiert, zuvor etwas irreführend bei <65kg.
Update 24.5.23 – Maximaldosis für Lyse mit Alteplase bei <65kg nach Fachinfo um 10mg (für Bolus) reduziert. Danke für den Hinweis!
Weitere Links:
Lungenembolie Videos: Lungenembolie: Erkennen und Einschätzen!; Lungenembolie Teil 2 und die Infografik: Infografik Lungenembolie und natürlich die Facts: NERDfacts Folge 7/2021: Lungenembolie!
Die 1.5mg/kg bei LAE verstehen sich offenbar als Gesamtdosis. Nach der Grafik würde man die 10mg Intialdosis aber zusätzlich geben.
Vielen Dank für den scharfen Blick und die Korrektur. Das ist tatsächlich so! Die Punkte werden gleich korrigiert!
Ich wollte schreiben: ich würde [ungern / eher nicht] auf eine lebensrettende Lyse verzichten..
Hallo Frank,
vielen Dank für deine Ergänzung. Wir haben bei der Erstellung auch umfangreich diskutiert, wie man mit den verschiedenen “absoluten” und “relativen” Kontraindikationen umgehen soll. In der Zulassung bzw. der Fachinfo ist die Liste der absoluten Kontraindikationen sogar noch länger und tatsächlich an einigen Stellen aus pragmatischer Sicht sicherlich hinterfragenswert.
Zur AK -> eine wirksame echte Antikoagulation ist eine de facto absolute Kontraindikation (damit ist aber ein “echte” volle Antikoagulation zB. mit DOAK oder Phenprocoumon gemeint, keine prophylaktische Gabe oder gar ASS). Da wäre ein Lyse-Einsatz sicherlich eine absolute Einzelfallentscheidung je nach Situation/Szenario.
Bei der “Kopfverletzung” würde man beispielsweise in der klinischen Realität auch zwischen einem relevanten Schädelhirntrauma und eine kleiner Platzwunde an der Augenbraue unterscheiden.
Generell haben wir versucht, mit den Kontraindikationen einen Mittelweg zwischen den formalen Herstellerangaben, den Leitlinienempfehlungen und der Praxis zu gehen – der Satz oben soll das Ganze noch zusätzlich in Perspektive setzen: Generell ist Lyse-Einsatz immer eine individuelle Risiko-Abwägung in alle Richtungen.
Wenn dir da eine bessere Formulierung einfällt, bin ich (bzw. sind wir) ehrlich sehr dankbar – denn die Kontraindikationen und die assoziiierten Formulierungen waren neben den Berechnungen der Tabellen sicherlich mit Abstand das Aufwändigste in der Erstellung der Grafiken.
etablierte Antikoagulation ist nach ERC Leitlinie Lungenembolie (und auch an anderer Stelle) maximal als relative Kontraindikation genannt, nicht als absolute. Könnt ihr das verifizieren, bitte?
Ich würde auf eine lebensrettende Lyse verzichten, weil Patient zB postoperativ Clexane bekommen hat. Zudem besteht viel Unsicherheit, was als Antikoagulation zählt. Einige Kollegen sehen schon die Dauermedikation mit ASS als Antikoagulation an.
LG, und Danke für eure großartige Arbeit.
Kein Heparin?
Herzliche Grüße,
Erik Popp
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Prof. Dr. med. Erik Popp
Oberarzt
Leiter der Sektion Notfallmedizin
Klinik für Anästhesiologie
Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 420
D-69120 Heidelberg
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Wir haben uns hier spezifisch auf die Thrombolyse konzentriert. Gerade bei Heparin war unsere Sorge, dass es bei LAE vs. STEMI vs. Stroke sonst noch viel länger (und potentiell) verwirrender sein würde. Wir sind aber für jede Anregung und Vorschläge dazu gerne offen!