Heute – am 27.5.2023 – findet wieder der jährliche “Emergency Medicine Day” statt.

An diesem Tag soll nochmal auf die Leistungen – aber auch die Probleme der Notfallversorgung hingewiesen werden, dazu zählen Notaufnahmen wie auch der Rettungsdienst.
Die zentrale Botschaft dieses Jahr ist: “Your Safety – Our Priority“. Dabei betont die Kampagne, dass eine akute Überlastung mit extrem hoher Anzahl von Patientinnen und Patienten die individuelle Sicherheit bedrohen können. Patient:innen und notfallmedizinisches Personal sollten sich daher zusammenschließen und gemeinsam Forderungen an die Politik stellen.

Was bedeutet konstante Überlastung z.B. für die Notaufnahme konkret?
- Verspätete Therapie (z.B. Antibiose bei Sepsis wird erst eine Stunde später verabreicht)
- Verspätete Diagnostik (z.B. wird ein EKG mit Infarkt-Zeichen zu spät gesehen)
- Unterschätzung von kritisch Erkrankten (z.B. Erst-Einschätzung wird zu kurz durchgeführt – weil die Warteschlange immer länger und länger wird)
- Unnötiges Leiden (z.B.: Patient:innen müssen stundenlang auf unbequemen Liegen warten, Schmerzmittel werden verspätet verabreicht)
- Wartezeiten bei Übernahme vom Rettungsdienst (Rettungswagen müssen länger warten, sind erst mit Verzögerung wieder einsatzbereit)
Diese Beispiele – und viele mehr – sind sowohl für Patientinnen und Patienten, aber gerade auch für Alle, die in der Notfallmedizin arbeiten, extrem belastend.
Was können wir tun?
Wir haben keine Patentrezepte und sind auch keine Politiker:innen mit Verantwortung für das Gesundheitswesen. Wir hoffen auf positive Veränderungen durch die aktuellen Reformkonzepte. Aber in der Zwischenzeit – was können wir ganz konkret selbst tun?
Wir können ZUSAMMENHALTEN.
Lasst uns bei allem Stress und aller Erschöpfung nicht vergessen, dass wir alle Kolleginnen und Kollegen sind und im gleichen Boot sitzen.
Lasst uns Verständnis haben, aufeinander aufpassen und lasst es nicht zu, dass uns das System noch mehr kaputtmacht.
Beteiligt euch bei Fort- und Weiterbildungsprojekten, bringt euer Wissen ein, helft neuen Kolleg:innen!
Zwei ganz konkrete Tipps:
- Das DGINA Mentoring Programm ist eine tolle Gelegenheit, gemeinsam durch die Herausforderungen der Notfallmedizin zu gehen. Meldet euch an und unterstützt junge Kolleg:innen – oder werdet unterstützt!
- Das Projekt Notfallguru versucht aus diesem Gedanken heraus notfallmedizinisches Wissen für Alle zugänglich zu machen. An dieser Stelle auch vielen Dank für das tolle Feedback zum Buch und zur komplett frei zugänglichen Online-Plattform!